Christoph Klene
Diplom Psychologe

Durchführung

Wie läuft eine Aufstellung ab?

Im Aufstellungsseminar sitzen alle Teilnehmer/innen im Kreis. Wir beginnen mit einer Anfangsrunde, in der sich jeder vorstellt. Es folgen einige einführende Worte, damit alle auf dem gleichen Stand hinsichtlich des Ablaufes sind. Dann beginnt der oder die erste mit seiner Aufstellung. Dazu erarbeitet er oder sie die Fragestellung in einem mehr oder weniger kurzen Gespräch mit mir. Hierbei werden auch wichtige Ereignisse aus der Familie bzw. der Familiengeschichte erfragt.

Danach wählt der Teilnehmer (bzw. die Teilnehmerin, im Folgenden gilt bei der männlichen Form auch die weibliche) für die wichtigen Personen Stellvertreter aus der Gruppe und auch einen Stellvertreter für sich. Nachdem alle Stellvertreter ausgewählt wurden, geht der Teilnehmer zum ersten Stellvertreter, stellt sich hinter diesen, legt die Hände auf dessen Schultern und stellt diesen im Raum auf. Dabei ist es günstig, sich von einem Gefühl leiten zu lassen, welcher Platz im Raum stimmig ist und keinem vorgefertigtem Bild zu folgen. Überlegt man sich schon einen Abend vorher, wie man aufstellen möchte, hat die Aufstellung keine Kraft und wird keinen Gewinn bringen.

So stellt der Teilnehmer alle Stellvertreter nach und nach im Raum und in Beziehung zu den anderen auf, auch den Stellvertreter für sich selber. Danach setzt sich der Teilnehmer wieder und der Aufstellungsleiter, also ich, übernimmt das weitere Vorgehen. Dazu werden die Stellvertreter nach ihren Empfindungen an ihrem Platz gefragt.

Der zentrale Punkt dabei: Die Empfindungen des Stellvertreters gehören nicht zu diesem sondern zu der realen Person! So dass man auf diese Weise in Kontakt mit dem realen System steht.

Dies nennt man repräsentierende Wahrnehmung. Das Phänomen ist jedoch schlecht wissenschaftlich zu erklären und eine gesunde Skepsis ist hier sicherlich angebracht. Die Stellvertreter werden dann vom Aufstellungsleiter umgestellt, manchmal werden lösende Sätze verwendet, die von den Stellvertretern gesagt werden, die sowohl der Orientierung im System dienen oder Akzeptanz und Neuorientierung unterstützen. Nachdem das System zu einer neuen stärkenden Ordnung gefunden hat, kann der Aufstellende selber seine Position einnehmen und das neue Bild verinnerlichen, wodurch bisher blockierte Energien frei werden können. Oft wirkt das lösende Bild noch lange nach, manchmal über Jahre.

Man kann das Gegenwartsystem oder die Herkunfsfamilie aufstellen. Das Gegenwartsystem meist bei neuen oder situationsspezifischen Fragen wie Schwierigkeiten in der Partnerschaft oder mit Kindern, die Herkunftsfamilie meist, wenn es um Schwierigkeiten geht, die schon lange bekannt sind.
 

Wie können Sie sich auf Ihre Familienaufstellung vorbereiten?

Es ist günstig, sich vorher über Ihre Familie zu informieren.
Fragen Sie Ihre Eltern, Geschwister und andere Angehörige nach schweren Familienereignissen, wie toten, vermissten oder früh erkrankten Angehörigen, gestorbenen, abgetriebenen oder abgegangenen Kindern, Familiengeheimnissen, Verbrechen, früheren Beziehungen, Kindern aus anderen Beziehungen, Krieg, Flucht und Vertreibung.
Je mehr Sie erfahren, desto einfacher, klarer und hilfreicher kann die Aufstellung für Sie werden. Wichtig sind dabei besonders die leiblichen Vorfahren aus der eigenen Linie.

Ansonsten ist es wichtig, gesammelt an die Aufstellung heranzugehen. Die Methode ist ein prozessorientiertes Verfahren, das bedeutet, der Prozess ist wichtiger als Überlegungen vorher oder nachher. Weiterhin handelt es sich um ein lösungsorientiertes Vorgehen, also einen Weg zu finden, wie es für alle möglichst gut weitergehen kann.

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