Christoph Klene
Diplom Psychologe

Grundlegende Prinzipien



Wer gehört zum System?
  1. das Kind und seine Geschwister
  2. die Eltern und ihre Geschwister
  3. die Grosseltern
  4. manchmal noch der eine oder andere der Urgrosseltern
  5. alle, die für andere im System Platz gemacht haben, zum Beispiel ein erster Mann oder eine erste Frau der Eltern oder der Großeltern (oder eheähnliche Beziehungen, auch dann, wenn es zu einer Trennung oder Scheidung kam) oder eine frühere Verlobte. Oder eine Freu oder ein Mann, mit denen jemand aus der Sippe ein Kind hat und alle, durch deren Unglück, Weggang oder Tod andere in der Sippschaft einen Vorteil gezogen haben.

Beispiel. Lebensmittelgeschäft sollte an Sohn gehen, der fiel im Krieg, der gehört dann zu dem Ehepaar, die das Geschäft erst gepachtet und dann gekauft hatten.

Die wirksamen Ordnungen:

Die Liebe

Die Familienmitglieder sind aneinander gebunden. Das geht so weit, daß ein Kind die Sehnsucht spürt, dem früh verstorbenen Vater oder der früh verstorbenen Mutter in den Tod nachzufolgen. Auch Eltern oder Großeltern wollen manchmal einem toten Kind oder Enkel in den Tod folgen, und wir beobachten diese Sehnsucht auch zwischen Partnern. Wenn der eine stirbt, will auch der andere oft nicht mehr leben.

Der Ausgleich

Als zweites sehen wir, daß es in einer Familie über Generationen hinweg ein Bedürfnis nach Ausgleich gibt zwischen Gewinn und Verlust. Das heißt, die Gewinner auf Kosten anderer bezahlen mit einem Verlust und gleichen damit aus. Oder, wenn es sich bei den Gewinnern um Täter handelt, bezahlen meistens nicht sie, es bezahlen ihre Nachfahren. Diese werden für den Ausgleich von der Familienseele an Stelle ihrer Vorfahren herangezogen, oft ohne daß es ihnen bewußt wird.

Der Vorrang der Früheren

Die Familienseele bevorzugt also die Früheren gegenüber den Späteren, und das ist die dritte Bewegung oder Ordnung, der die Familienseele folgt. Ein Späterer ist bereit, für einen Früheren zu sterben, wenn er meint, daß er damit dessen Tod verhindern kann. Oder er ist bereit, für die unerledigte Schuld eines Früheren zu sühnen. Oder eine Tochter vertritt die frühere Frau ihres Vaters und verhält sich zum Vater wie seine Partnerin und zur Mutter wie eine Rivalin. Ist der früheren Frau des Vaters Unrecht geschehen, dann zeigt die Tochter den Eltern gegenüber die Gefühle dieser Frau.

Die Vollständigkeit

Hier wird auch die vierte Bewegung und Ordnung sichtbar, der die Familienseele folgt. Sie achtet auf die Vollständigkeit der Familie und stellt diese stellvertretend mit Hilfe späterer Mitglieder wieder her.